PRAXISGRÜNDUNG • Wie können Sie Informationen generieren, um die Wünsche Ihrer Patienten/-innen noch besser kennenzulernen? Durch eine Umfrage, durch professionelle Kommunikation vor, während und nach der Behandlung oder durch Informationen, die Sie von Ihren Teammitgliedern erhalten? • Was konkret braucht es von Seiten Ihres Labors, um Ihr ge- stecktes Ziel zu erreichen? Was genau können Sie unternehmen, um auch von dieser Seite die notwendige Unterstützung zu erhalten? • Welche Berater/-innen benötigen Sie, um Ihr Ziel zu verwirk- lichen? Können Sie diesen Beratern/-innen vertrauen? Woher wissen Sie das? Haben die Berater/-innen die notwendige Kom- petenz und das ausreichende Wissen, um tatsächlich zu ver- stehen, was genau Ihr Ziel ist und wie Sie es umsetzen möch- ten? Die bisher angesprochenen Punkte sind jedoch noch nicht alles, was Sie benötigen, um nicht nur ein verlockendes Ziel zu formu- lieren, sondern auch, um dieses zu erreichen. Weder Sie noch Ihre Teammitglieder und Ihre Patienten/-innen sind isoliert in der Welt unterwegs, sondern Sie alle sind eingebunden in soziale Strukturen und haben dementsprechend Beziehungen zu einer Vielzahl von Menschen. Diese Menschen beeinflussen das Leben der genannten Personen, ihre Gefühle und Befindlichkeiten. Des- halb müssen Sie auch darüber reflektieren, welche Folgen Ihr for- muliertes Ziel für Ihr Umfeld hat. • Was bedeutet es für meinen Mann, meine Frau, meine Fami- lie, wenn ich eine Zahnarztpraxis gründe? Welchen Einfluss hat dies auf unser Familienleben, die Freizeitgestaltung und die häuslichen Verpflichtungen? • Welche Auswirkungen wird bereits die Planungs- und Um- setzungsphase für meine Familie haben und welche notwen- digen Anpassungen muss ich vornehmen, um eine gute Ba- lance halten zu können? • Was verändert sich in Bezug auf meine persönlichen Kontakte, meine Freunde und Bekannten sowie auf meine (möglichen) Mitgliedschaften in Vereinen (Sport u.Ä.)? Dies sind lediglich einige Fragen, wenn es um die Praxisgrün- dung geht, da in diesem Fall noch keine Teammitglieder oder Patienten/-innen eingebunden sind, wie dies beispielsweise in einer laufenden Zahnarztpraxis der Fall ist, die strukturelle Ver- änderungen durchführen möchte. In solch einem Fall müsste man Patienten/-innen und Teammitglieder ebenfalls mit in die Betrachtung einbeziehen, da trotz eines verlockenden Zieles die Erreichung desselben scheitern kann. Für die Zielformulierung ist neben den bereits genannten Punk- ten auch die Frage wichtig, welches größere Ziel Sie mit der Gründung Ihrer eigenen Praxis verfolgen. Anders formuliert: Aus welchem Grund, für welchen Zweck möchten Sie dieses Ziel erreichen und was ist das übergeordnete Ziel, worüber Sie bisher vielleicht noch nicht nachgedacht haben? Die Beantwortung dieser Frage benötigt erfahrungsgemäß etwas mehr Zeit und Kolleginnen und Kollegen in unseren Coachings entdecken hier- bei immer wieder, wie viel mehr sie noch verändern möchten und welche weiteren Ziele sie erreichen wollen. Um die Zielformulierung perfekt zu machen, sollten Sie sich die i k p e e r F l e x p w a r i © • Was sehen, hören und empfinden Sie konkret, wenn Sie in Ihrer Vorstellung mit Ihrem Team in Ihrer zukünftigen Praxis arbeiten? Was kann dabei noch verbessert werden, und welche realen Möglichkeiten haben Sie, um notwendige Veränderun- gen durchzuführen? Dies sind nur ein paar wenige Fragen, um zu verstehen, was es heißt, das oben genannte Ziel positiv zu formulieren. Um über weitere grundlegende Entwürfe Ihrer zukünftigen Praxis nach- zudenken, nehmen Sie sich ein Stück Papier, ausreichend Ruhe und Zeit und schreiben die Antworten für sich auf. Wiederho- len Sie das Ganze ein paar Tage später und lassen Sie sich über- raschen, was sich in Ihren Antworten verändert hat. Starke und wirkungsvolle Ziele benötigen mehr als eine positive Formulierung Gegebenenfalls kommt bei Ihnen jetzt der Gedanke auf, dass Ihnen die Bemerkung „positive Zielformulierung“ bereits aus anderen Publikationen und Seminaren bekannt ist. Allerdings ist dies nur der Anfang, und es bedarf weiterer wichtiger Punkte für eine erfolgreiche Zielformulierung. In diesem Fall die Frage, wen Sie zur Erreichung Ihres Zieles „therapeutische Freiheit und kompetente, entspannte Patientenbehandlung sowie ein hoch professionelles Team und begeisterte Patienten/-innen“ benöti- gen. Gehen Sie in Ihrer Vorstellung in die Zielvorstellung und fragen Sie sich, wer dafür verantwortlich ist, dieses Ziel zu er- reichen. Sie selbst, Ihre Teammitglieder oder Ihre Patienten/-in- nen? • Wie verhält es sich mit den Teammitgliedern, um entspannt und kompetent Patienten/-innen zu behandeln? Wie können diese Sie dabei unterstützen? • Was genau hören, sehen und fühlen Sie, wenn Sie sich vor Ihrem geistigen Auge vorstellen, wie Ihre Teammitglieder zum Erfolg und der Erreichung des Zieles beitragen? Was fehlt noch in dieser Situation, und wie können Sie Ihr Team dabei unter- stützen, zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben? • Über welches Wissen verfügen Sie bereits, um ein hoch- professionelles Team für Ihre Praxis zusammenzustellen, und wo können Sie weiteres, wirklich fundiertes Wissen dazu er- werben? • Was benötigen Ihre Patienten/-innen, um von einer kompe- tenten und entspannten Behandlung begeistert zu sein? 394 ZMK | Jg. 41 | Ausgabe 7-8 | Juli/August 2025 | 392 – 395